Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde! Ich freue mich, Sie hier begrüssen zu dürfen. Mein langjähriger, sehr guter Freund, Mathematiker, Kunsttherapeut und Dichter Dino Toniolo eröffnet heute seine Bilderausstellung. Kommunizieren, sich austauschen mit einem Gegenüber, das ist sicherlich etwas, worauf der Mensch nicht verzichten kann, nicht freiwillig jedenfalls. Dino Toniolo nun – erst recht – ist meiner Meinung nach ein Mensch, für den Kommunikation eine ausgesprochen wichtige Rolle spielt, mehr als für andere Menschen, habe ich den Eindruck. Vielleicht möchten Sie nun ein paar Einzelheiten erfahren aus der Biografie des Künstlers. Wo und wie ist er aufgewachsen? Nun, wir sind beide 1968 in der Nähe von Bellinzona zur Welt gekommen. Damals war das Umland noch recht beschaulich, heute hat es auch viel Industrie und die Agglomeration dehnt sich immer weiter aus. Doch es war und ist so: Wir kommen aus der Provinz, sind Landeier, könnte man sagen... vielleicht kunstferne Banausen gar? Mitnichten, nicht in Dino Toniolos Fall. Schon sein Vater, Ennio Toniolo, hat sich sein Leben lang der Kunst gewidmet, als Maler und Bildhauer. Dino trat nicht ganz in die väterlichen Fussstapfen, das nicht: Er studierte Mathematik. Hauptberuflich bleibt er zwar der Mathematik treu. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Mathematik selbst eine Kunst, eine schöne Kunst sein kann. Und so versteht sie Dino auch. Vielseitig interessiert, wie er ist, hat er aber auch eine Ausbildung als Kunsttherapeut gemacht, Erzählungen, Romane und Gedichte veröffentlicht und, eben, sich der bildenden Kunst gewidmet. Aber jetzt zurück zur Kommunikation: Wie viele Abende haben Dino und ich verbracht und über Gott und die Welt diskutiert? Oder er hat mir – leider bin ich eine ausgesprochene Null in Mathematik – versucht, mathematische Probleme, statistische Gesetzmässigkeiten zu erklären. Oder er hat versucht, mir zu erklären, wie er seine Bilder macht. Er geht von Fotos aus und bearbeitet sie mit Algorithmen, soviel habe ich verstanden. Aber eigentlich, schliesslich, unabhängig davon, wie sie gemacht wurden, geht es auch bei den Bildern um Kommunikation. Sie vermitteln uns die Freude an der Natur, der Umgebung, vielleicht sogar den Wunsch nach einer idealen, bunten Welt. Und dann zeugen die Bilder seiner Ausstellung von der Vielseitigkeit des Künstlers: Der Dichter fängt die Poesie des Augenblicks ein, mit den technischen Mitteln der Fotografie. Und hier kommt der Mathematiker oder auch Informatiker ins Spiel, der das fotografische Material bearbeitet und wiederum künstlerisch gestaltet. Entstanden ist eine ganze Welt von Wunderdingen: poetische Landschaften in heiteren, leuchtenden Farben. Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde, ich bin sicher, dass auch Sie die Ausstellung erfreuen wird!